Interessant:
Problematisch ist darüber hinaus eine Haltung, die auch von vielen demokratischen Akteur_innen vertreten wird und mit der ein positives Image der Stadt im Vordergrund steht. Um dieses aufrecht zu erhalten, werden dann Menschen, die Verantwortung übernehmen und Betroffene schützen, zum Problem oder als dessen Ursache erklärt. Der Verlauf dieser Situation – Marginalisierung, Schuldzuweisung, Androhung von Disziplinarverfahren und Versetzung an andere Schulen – lässt sich als Prozess der Eskalation beschreiben, der einhergeht mit einer Nichtbenennung und Normalisierung von Rechtsextremismus. Er hätte meiner Erfahrung nach in dieser Form gegenwärtig nicht in einem westdeutschen Gemeinwesen stattfinden können. Es braucht hierzu eine kritische Aufarbeitung, die etwa in Burg bis heute sowohl an der Schule als auch im Gemeinwesen aussteht.
Wo siehst du in der Karte den Zusammenhang zur Urbanität eines Wahlkreises? Ich seh da nämlich die niedrigsten Stimmenanteile in den am dichtesten besiedelten Gebieten.
Opfermythos. Davon reden wir doch und deswegen habe ich ja auch betont, dass es völlig unwichtig ist, ob der wahr ist oder nicht - den Mythos gibt es und der wirkt. Von mir aus können wir es auch als Opfernarrativ bezeichnen. Ich widerspreche nicht, dass die ostdeutsche Wirtschaft verschleudert wurde, stimme dem aber auch nicht zu. Ist für das Thema einfach irrelevant.
Erziehung ist immer mindestens teilweise normativ.
Der Begriff Opfermythos ist historisch mit Sachen wie Dolchstoßlegende ziemlich hart belegt. Er drückt aus, dass die Behauptungen dahingehend grundsätzlich falsch seien.
Und natürlich ist es extrem relevant für die Frage wie gut sich Faschismus ausbreiten kann. Wenn sozialer Aufstieg verwehrt wird, wenn man nach der Isolation das “Fremde” als Bedrohung erlebt, und das schon nur die Westdeutschen Fremden sind, und wenn die Versprechen, dass man mit der marktwirtschaftlichen Demokratie ja alles viel besser bekommen würde, sich als massive Lüge herausstellt, dann führt das natürlich zur Ablehnung dieser Ordnung und schafft Nährboden für Faschismus.
http://www.deutschland-in-daten.de/category/karten/
40-50% im dichtbesiedelten Sachsen 45-50% im dichtbesiedelten Hessen und 40-45 % im dicht besiedelten Baden-Württenberg.
Die niedrigen Ergebnisse im Ruhrgebiet liegen eher an der gewerkschaftlichen Tradition und in Berlin, weil Berlin in den 20er Jahren zeitweise kulturell sehr liberal war.
Eine Kausalität zwischen Bevölkerungsdichte und geringeren Wahlergebnissen kann man aus dem Abgleich von Bevölkerungsdichte und Wahlergebnissen nicht herleiten. Sie ist ein Faktor, aber sicherlich kein zuverlässiger Schutz.
Bist du dir da sicher? Ich glaube, in diesem Zusammenhang habe ich es noch nie gehört. Wikipedia spricht auch nicht im Zusammenhang der Dolchstoßlegende davon, sondern für ein Narrativ, das Österreich und seine Bewohner von einer historischen Verantwortung im Zweiten Weltkrieg entschuldigen soll.
Die Karte ist super! Wenn wir jetzt noch eine Karte finden, die die Wahlergebnisse auf dieser Ebene zeigt, könnten wir sogar Rückschlüsse daraus ziehen. Das Problem mit der vorigen Karte ist ja, dass dicht und weniger dicht besiedelte Gebiete in einen Topf geworfen werden.
Da würde ich aber auch zustimmen. Sie ist ein sehr großer Faktor. Natürlich können andere Effekte diesen überwiegen.