ein bild einer solar punk stadt, mit der caption “gesellschaft wenn wenn duden nach phettberg entgender würde”

  • Mrs_deWinter@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    3
    arrow-down
    6
    ·
    edit-2
    2 months ago

    Dass das generische Maskulinum in der Bedeutung ein generisches Neutrum darstellen soll, wäre nicht neu, sondern ein Rückschritt. Die Lösung klingt für mich ehrlich gesagt nach eine Vorschlag für Leute, die eine Rechtfertigung haben möchten, nichts zu ändern.

    Das generische Maskulinim ist nunmal maskulin, und mindestens ein Teil der nicht maskulinen Bevölkerung wird sich davon nicht angesprochen fühlen. Wenn ich sage “der Chef”, dann produziert dein Gehirn mit höherer Wahrscheinlichkeit ein männliches Bild, auch wenn wir uns sprachlich darauf einigen, das “Cheferich” als mögliche Spezifizierung existiert. Und das ist das Problem. Solange Sprache traditionelle Konzepte abbildet, trägt sie dazu bei, diese auftechtzuerhalten.

    Langfrisitg müssen wir vom generischen Maskulinim einfach weg. Das wird noch lange dauern, aber ich seh keinen Weg daran vorbei.

    • Knuschberkeks@feddit.de
      link
      fedilink
      arrow-up
      6
      ·
      2 months ago

      als generisches neutrum wäre es aber das Chef. Maskulinum entsprechend der Cheferich und femininum die Chefin.

      • Mrs_deWinter@feddit.org
        link
        fedilink
        arrow-up
        1
        arrow-down
        1
        ·
        2 months ago

        Angesichts dessen, wie viel Widerstand gegen jegliche, auch noch so einfach umzusetzende Form des Genderns entsteht, halte ich es für ausgeschlossen, die breite Bevölkerung zügig davon zu überzeugen, sämtliche Generika grammatikalisch als Neutrum zu behandeln. Das würde sogar für eine sehr engagierte Person Disziplin und Übung erfordern. Ich glaube, eine solche Änderung würde, falls überhaupt möglich, mehrere Generationen brauchen. Und bis dahin hätten wir im Effekt eben immer noch das alte generische Maskulinum.

        Andere Genderformen kann ich heute schon benutzen und damit mein Gegenüber inklusiv ansprechen. Würdest du das mit dieser Genderform versuchen, müsstest du damit leben, dass dein Gegenüber in “Chef” immer noch ein grammatikalisch maskulines Wort sieht, denn daran sind wir nunmal alle gewöhnt. Also selbst wenn du es inklusiv meinst, hätte es nicht den gewünschten Effekt. Den hätte es erst wenn sich die gesamte Sprache im Hintergrund geändert hat.

        Also, ich bleib dabei: Eine Lösung, die sich vom Problem erstmal gar nicht unterscheidet, wirkt auf mich eher wie der Versuch, den Versuch einer Lösung zu vermeiden.