• DrunkenPirate@feddit.org
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    4 days ago

    Ja und Nein.

    Uns Deutschen ist ja das „Bedenken“ ins Kulturgut gelegt worden. Wenn man in Deutschland etwas bewegen möchte, dann muss man es machen. Den Schwung nutzen und dann den Gegebenheiten anpassen. Wenn man das nicht macht, wird es von allen Seiten totgeredet und mit lauter Bedenken zugedeckt. Raus kommt dann sowas Halbgares mit wahnsinnig komplizierten Regeln.

    Es geht auch anders wie das Deutschlandticket bewiesen hat. Das möchten selbst die lokalen Öffis nicht mehr missen. Hatten sie doch am Anfang so viele Bedenken.

    Sowas großes wie eine Energie- und Wärmewende kann man nicht ins kleinste Detail planen und mit allen Bedenkenträgern abstimmen. Das Projekt ändert sich ja auch im Laufe des Fortgangs. Das muss man machen. Und dann anpassen. Sonst wird das in Deutschland nichts mit Ändern.

    Ich mache sowas beruflich und kann dir sagen, nur mit dem Machen und dann Anpasssen konnte ich Innovationen umsetzen. Planung und Abstimmung ist wichtig, aber in Maßen. Sonst fängt man nie an und verheddert sich im Kleinklein.

    • baleanar@discuss.tchncs.de
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      4 days ago

      Ja, in Deutschland braucht man für alles eine Werkgruppe, Gremium, Expertengruppe, oder sonst-was aber nicht jeder Schwung ist gut. Man kann auch nicht gerade-aus sondern quer zum eigentlichen Ziel schwingen und dann kommt eben “ups, wir haben keine/ungenügend Langzeitspeicher und müssen ganz dick verschmutzen”. Wäre der Schwung von Drecksenergie nach Atomkraft nach Grün gewesen, hätten wir uns nicht auf eine dumme Pipeline mit Russland eingelassen (oder vielleicht doch etwas blödes wie Uran aus Russland?) und hätten viel eher einen niedrigeren CO2-Ausstoß.

      Naja, kann man nun nicht mehr ändern, aber dieses zombiehafte “Atomkraft, nein Danke” hat uns eben hierher gebracht.

      • optional@feddit.org
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        4 days ago

        Die Gaspipelines wurden nicht gebaut, weil wir so viel Strom aus Erdgas erzeugen. 90% unseres Erdgases verbrauchen wir für Heizung und Industrie. Weder Kohlenwasserstoffe für die Chemische Industrie noch Wärme für deine Gas-Etagenheizung kannst Du mit Uran erzeugen. Also zumindest nicht sinnvoll und kurzfristig, sondern höchstens mit den Technologien die wir (nicht wegen der Grünen sondern wegen Schwarz & Gelb) nicht hinbekommen: P2H2 und Wärmepumpen.

        Für den Gesamtausstoß an CO2 spielt es quasi keine Rolle ob die Gaskraftwerke für eine Woche im Herbst mal ein bisschen mehr Strom erzeugen müssen, da haben wir viel dringendere Baustellen. Mal ganz abgesehen davon, dass das eh Strom ist, den man nicht mit AKWs erzeugen könnte, denn ein AKW kannst du nicht kurzfristig mal schnell hochfahren, wenn für ein paar Tage kein Wind weht, das wäre nach dieser Woche gerade erst auf Betriebstemperatur. AKWs können also weder Langzeitspeicher noch Gaskraftwerke ersetzen.

        Dass das Uran heutzutage zu einem Großteil ebenso aus Russland kommt, hast Du ja schon selbst gemerkt.

        • baleanar@discuss.tchncs.de
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          3 days ago

          Du hast es ja selbst erwähnt: Wärmepumpen. Mit mehr AKWs wäre es möglich (oder zumindest einfacher) um vollständig auf Wärmepumpen umzustellen. Und noch über Uran: Russland ist Weltrang 6er im Uranabbau. Eine dumme Regierung würde natürlich von Russland importieren, aber ich wage zu hoffen dass eine Atomkraftregierung etwas schlauer wäre. Kann man jetzt nicht einschätzen denn der Zug ist ja abgefahren.

          Für den Gesamtausstoß an CO2 spielt es quasi keine Rolle ob die Gaskraftwerke für eine Woche im Herbst mal ein bisschen mehr Strom erzeugen müssen

          Das stimmt, aber glaubst du echt dass die Gas- und Kohlekraftwerke nur eine Woche im Herbst laufen?

          ein AKW kannst du nicht kurzfristig mal schnell hochfahren

          Ja, natürlich. Das habe ich auch nicht behauptet. Ein AKW ist für die Basislast zuständig für akute Lasten wären Schnellspeicher oder im Notfall doch Gaskraftwerke nötig. Der Gesamtausstoß an Treibhausgasen wäre ja auf langer Sicht eben niedriger als jetzt. Darum geht es ja und das habe ich geschrieben.

          Hier auch eine Studie darüber:

          Germany could have kept the existing nuclear power in 2002 and possibly invest in new nuclear capacity. The analysis of these two alternatives shows that Germany could have reached its climate gas emission target by achieving a 73% cut in emissions on top of the achievements in 2022 and simultaneously cut the spending in half compared to Energiewende. Thus, Germany should have adopted an energy policy based on keeping and expanding nuclear power.

          73% zusätzlich für die Hälfte der Ausgaben die bis heute getätigt wurden.