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Cake day: June 25th, 2024

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  • Deine Angst vor Spinnen ist doch keine geistige Behinderung! Und ich diskriminiere dich nicht, ich konfrontiere dich. :)
    Du musst die kleinen Viecher einfach nur zwanzig mal auf die Hand nehmen und raus setzen statt kreischend vor ihnen weg zu laufen. Phobie geheilt. Der Weg aus der Angst führt immer durch die Angst hindurch.

    EDIT: Ich will gar keinen echten Streit hier. Ich diskutiere gerne und finde dieses Thema so unglaublich harmlos. Da hat mich dein Ableism-Drop ein bisschen getriggert. Große schnelle Wolfspinnen oder so fange ich auch mit einem Glas und bin froh wenn sie draußen, und nicht in die falsche Richtung in meinen Ärmel geflitzt sind.

    DOPPELEDIT, Story time: Ich beobachte außerdem, dass Eltern die Spinnenangst inzwischen an ihre Kinder weitergeben. Neulich im Schulgarten wollte kaum ein Kind einen Regenwurm auf die Hand nehmen, und Fluginsekten werden, egal was es ist, angekreischt und weggeschlagen. Diese grundsätzliche Entfremdung und Dämonisierung von Natur bekümmert mich, denn wie sollen diese kleinen Menschen einen Planeten retten, der für sie fremd, eklig und gefährlich ist. Die Natur ist aber keine Bühne für unsere Menschen-Show, wir sind ein kleiner Teil in diesen biologischen Netzen, die wir gerade im großen Stil zerstören. Jetzt habe ich ganz schön weit ausgeholt.





  • Menschen wie wir™ sind VIEL zu wenige. Ich habe es weiter oben schon geschrieben:
    Ich dachte lange die Politik handele gegen den Willen der Bevölkerung und muss nur zurück in die Spur gebracht werden. Aber Quatsch! So viel Macht haben die gar nicht. Die Menschen wollen das alles nicht, sich einmischen, etwas verändern, ein besseres Leben für alle. Die meisten Linken kleben sich eine Europa-Flagge aufs Auto und wählen SPD, das wars. Die Menschen wollen Netflix, Urlaub, ihre Ruhe. Die Unterschicht hat keine Ressourcen um sich Gedanken zu machen und ist fest im Griff der Bildzeitung, die Mittelschicht ist zu beschäftigt Mittelschicht zu bleiben, Kinder, Karriere, Konsum. Der Elite gehört die Presse, die Arbeit und das Geld, die wollen auf keinen Fall zur Verantwortung gezogen werden. Die wenigen Idealisten in der Politik werden diffamiert und ausgebrannt.
    Es geht uns doch allen immer noch gut genug, als dass wir unsere schrumpfende Komfortzone kollektiv verlassen würden. Die Letzte Generation hat das versucht und dafür richtig aufs Maul bekommen, von allen Seiten. Die Katastrophe ist schon spürbare Realität, aber niemand ist bereit, auf Käse zu verzichten.



  • Vielen Dank für diese Tirade.
    Ich habe mich auch zwei Jahrzehnte in Welt- und Tagespolitik informiert, diskutiert, engagiert und demonstriert. Nun realisiere ich seit einiger Zeit, dass Politik, Wirtschaft und Bevölkerung eine breite Front gegen die Realität gebildet haben. Alle in den Rollen, die man von ihnen erwartet, auf den eigenen Vorteil schielend, während sich unsere Spezies ungebremst auf den großen Filter zubewegt. Die einen schlagen vor, die anderen regen sich auf, die Presse sammelte Klicks, die Politik täuscht Handlung vor, die Wirtschaft bietet ein neues Produkt an. Selbst die Autonomen bei den G20-Protesten haben ihren Platz und tun das, was sie immer tun. Alles zu groß, zu komplex, irgendwie auch gemütlich, die da oben, die Ausländer und der kleine Mann.
    Ich halte mich nicht für besonders intelligent, jedoch schaue ich zunehmend irritiert auf diesen Pavianfelsen, der unser gesellschaftliches Zusammenleben ist. Wir sind echt gerade erst aus dem Dschungel raus, paar schicke Klamotten angezogen und Schlagzeilen dreschen. Keinen Plan, aber fleißig sein und Geld verdienen, um in den Urlaub zu fliegen, den haben wir uns WIRKLICH verdient!
    Ich will kein “We are fucked”-Doomer werden, ich habe Kinder und will ihre Hoffnung nicht verlieren. Ich will mich nicht ins Privatleben zurück ziehen, die Gardinen zu und hoffen, dass es bei uns erst später knallt. Ich bin mir sicher, wir könnten es so schön haben. Aber was soll ich tun gegen so eine breite Front?!

    Bonusgefühl: Dieses Lied.

    War das jetzt zu assoziativ? Ich habe One Take runter getippt und freue mich über Gegenmeinungen. :)