Außerdem hätte ich von einer Bundesministerin eigentlich erwartet, dass sie das Grundgesetz kennt, speziell Artikel 20 Satz 4.
Außerdem hätte ich von einer Bundesministerin eigentlich erwartet, dass sie das Grundgesetz kennt, speziell Artikel 20 Satz 4.
Nunja, aber was soll sie denn sonst schreiben? Einfach mal ganz pragmatisch gefragt.
Dass sie das konkrete Ereignis in ihrer Position ganz offiziell verurteilen muss ist offensichtlich. Aber das geht auch ohne kindisch-naive absolute Aussagen.
Aber ist die Aussage denn echt so kindisch? Hitler war ein verrückter Diktator und Massenmörder, der geltendes Recht ausgehebelt hat, um sich zu ermächtigen. Trump ist definitiv ebenfalls ein geisteskranker Volltrottel, aber er wurde durch ein (ziemlich kaputtes) demokratisches System legitimiert. Natürlich verachte ich ihn, aber ich würde ihn trotz allem nicht tot sehen wollen.
Der Satz sagt doch nur: Gewalt darf im politischen Kampf keine Waffe sein, das hat nämlich beispielsweise Hitler wiederum gemacht und ich würde auch voll hinter dieser Aussage stehen.
Es geht mir da gar nicht konkret um Trump. Es geht mir um “ganz egal aus welchem Grund”. Wenn der Grund ist, dass jemand Lücken im politischen System nutzt um die Demokratie abzuschaffen und absehbar plant Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen ist “Gewalt ist aber doch auch keine Lösung” aus meiner Sicht sehr offensichtlich und eindeutig naiv. Und wie wir das kollektiv im Rückblick beurteilen demonstriert der Fall Georg Elser auch sehr eindeutig.
Ich würde aber sagen, das Potential durch verfehlten Einsatz tödlicher Gewalt ein Märtyry zu schaffen, ist extrem hoch. Insofern halte ich Attentate für wenig klug, egal, wie man moralisch dazu steht.
Die rationale Lösung bei Trump wäre natürlich gewesen, ihn für den staatsgefährdenden Aufstand am 6. Januar zur Rechenschaft zu ziehen (geht natürlich nicht mehr, weil der Oberste Gerichtshof kaputt ist, dank Trump). Andererseits könnte Biden seine neu gewonnene Macht vielleicht dafür nutzen, Trump von Wahllisten zu streichen.
Man weiß auch nicht, ob das ganze zu dem Zeitpunkt noch durch den Tod Hitlers hätte abgewendet werden können. Da gabs genug die Bock auf Krieg hatten
Schon recht. Aber eine führerlose Führerpartei hat ein paar Jahre lang ein Führungsproblem. Mein Punkt ist nur, dass der Führer dafür nicht sterben muss. (Es ist aber ein Problem, wenn dieser, wie Hitler in seiner Haft, rege mit der Außenwelt kommunizieren kann.)
Oder sie hätten die Polen beschuldigt und ein halbes Jahr früher angefangen. Eine plötzlich führerlose Partei ist vor allem eins, unberechenbar. Ich muss gestehen, mich hätte es nicht gestört wäre die Kugel 5cm weiter rechts gelandet, aber aktiv gewünscht hab ich es mir nicht.
Tatsächlich hab ich mich aber erst letztens wieder gewundert, dass es grade in den USA kaum politische Attentate gibt, bei der Zerrütung plus die Anzahl an Feuerwaffen sollte das eigentlich öfter passieren denke ich.
Mit Sicherheit wissen kann mans natürlich nicht. Es gibt aber, behauptet Stephen Pinker in “Gewalt”, ziemlich profilierte Historiker, die das sehr wohl glauben: dass es ohne Hitler nicht zum Krieg gekommen wäre
Hitler halt auch. Wird leider viel zu oft vergessen. Die WR war zwar evtl noch ein bisschen kaputter aber trotzdem würde ich sie noch als Demokratie bezeichnen.