Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock hat die geplante Stationierung weitreichender amerikanischer Raketen in Deutschland gegen Kritik verteidigt. Der russische Präsident Wladimir Putin habe “das Arsenal, mit dem er unsere Freiheit in Europa bedroht, kontinuierlich ausgebaut”, sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Dagegen müssen wir uns und unsere baltischen Partner schützen, auch durch verstärkte Abschreckung und zusätzliche Abstandswaffen.” Alles andere, betonte Baerbock, “wäre nicht nur verantwortungslos, sondern auch naiv gegenüber einem eiskalt kalkulierenden Kreml”.

Die Ministerin verwies darauf, dass Putin schon vor Jahren “mit Abrüstungsverträgen und unserer gemeinsamen europäischen Friedensarchitektur gebrochen” habe. “Er will uns damit Angst machen, unter Druck setzen und unsere Gesellschaften spalten.” Zwar wolle Deutschland eine andere Beziehung zu Russland, aber die traurige Wahrheit sei, so Baerbock: “Putins Russland ist derzeit die größte Sicherheitsgefahr für uns und unseren Frieden in Europa.” Diesen Frieden verteidigten die Menschen in der Ukraine an jedem einzelnen Tag.

  • LowleeKun@feddit.org
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    2 months ago

    Ja gut, also doppelt soviel Geld für die Bundeswehr? Woher nehmen, wenn wir unbedingt die schwarze Null halten “müssen”?

    Was an den neuen Raketen, insbesondere in Ermangelung ebenbürtiger Verteidigungsmaßnahmen, Wahnsinn sein soll könntest du ja mal versuchen zu erläutern. Vielleicht auch wie man deiner Meinung nach, außer mit einem viel, viel höheren Verteidigungsetat, die Abhängigkeit abbauen kann.

    Um uns selbst gut zu verteidigen müssten wir über Jahre hinweg unseren Wehretat deutlich erhöhen. Halt ich, angesichts der russischen Agressionen, für angemessen. Gleichzeitig ist es angesichts der innenpolitischen Lage unrealistisch.

    • MaggiWuerze@feddit.org
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      2 months ago

      Um uns selbst gut zu verteidigen müssten wir über Jahre hinweg unseren Wehretat deutlich erhöhen.

      Versuche mal Jahrzehnte. Die gesamte Rüstungs- und Entwicklungsstruktur in Europa ist nicht ansatzweise so gestaltet, dass ähnliche Ergebnisse wie in den USA produziert werden können. Damit will ich nicht sagen, dass Rheinmetall und co schlecht wären, weit entfernt davon (siehe PzH 2000), aber die USA haben eine Verpflechtung zwischen Regierung und Rüstung der, wenn auch nicht wünschenswert, solche Entwicklungen erlauben, da der MIC sich auf Geld und Verträge verlassen kann. Auch die Beschaffung läuft hier komplett anders und hat in der Regel zu viele Köche, die alle irgendwelche Sonderlocken fordern, die Produkte am Ende verwässern.

    • Tryptaminev@lemm.ee
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      2 months ago

      Frankreich hat knapp 300 Sprengköpfe. Großbrittanien hat nochmal etwas mehr als 200. Macht zusammen über 500 Sprenkköpfe und ist genug um sämtliche Bevölkerungs- und Wirtschaftszentren in Russland zu vernichten.

      Woran es dagegen fehlt ist Luftabwehr, insb. Raketenabwehr in Deutschland. Die Marder, die jetzt z.T. sehr erfolgreich in der Ukraine eingesetzt wurden, wurden von der Bundeswehr ersatzlos ausgemustert. Völliger Wahnsinn.

      Langfristig wäre es sinnvoll eine Militärunion, mit Frankreich, Deutschland und Benelux im Kern zu erreichen, die dann auch ein gemeinsames Nukleararsenal unterhält. Aber während Macrons so ziemlich einzig sinnvolles politisches Bestreben die Militärunion war, hat Deutschland fleißig abgeblockt, weil man weiter Schoßhund der Amerikaner sein will.

      Die Wahl von Trump 2016 hätte alle Alarmglocken ringen lassen müssen. Stattdessen hat man das Thema konsequent weiter verschleppt, und will sich jetzt wieder zum größten Erstschlagsziel in Europa machen.

      Die Stationierung dieser Waffen hat keinerlei strategische Vorteile für Deutschland oder Europa. Es ist eine reine Geste der Unterwerfung ggü. den USA. Besonders pikant, falls Trump die Wahl gewinnt und uns den Russen ausliefert.

    • raspberriesareyummy@lemmy.world
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      2 months ago

      Ich habe mich nicht gegen Rakten kaufen geäußert, sondern gegen das “Stationieren”, da besteht ein Unterschied, und in letzterem liegt der Wahnsinn. Die USA sind nicht unsere Freunde - sind sie nie gewesen. Wir haben maximal den Status eines Zweckbündnispartners, meistens den von nützlichen Idioten. Wenn uns eine US-Administration Putin zum Frass vorwerfen will, wird sie das tun.